Ludlum Robert - Matarese 02 by Das Matarese-Mosaik

Ludlum Robert - Matarese 02 by Das Matarese-Mosaik

Autor:Das Matarese-Mosaik [Matarese-Mosaik, Das]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-06-24T10:03:55+00:00


23

In New York City fiel strömender Regen, eine Beeinträchtigung des mittäglichen Verkehrs, aber zugleich willkommene Straßenreinigung. Drei Polizeibeamte entfernten provisorische Parkverbotsschilder in einer stark befahrenen Seitenstraße der Madison Avenue. Unmittelbar darauf rollten drei Fahrzeuge auf die freigewordenen Plätze, eine Limousine nur wenige Meter von der hellgrünen Tür des Hotel Marblethorpe entfernt, die beiden anderen auf der anderen Straßenseite unmittelbar gegenüber. In den drei Fahrzeugen saßen bewaffnete Männer, die sich jetzt ganz auf den Mann konzentrierten, der gerade in Begleitung eines offenbar als Leibwächter fungierenden Mannes, der die rechte Hand unter dem Regenmantel hielt, vor der grünen Tür aus dem Wagen stieg. Als wäre alles sekundengenau abgestimmt, wurde die Hoteltür von einem weiteren Polizeibeamten geöffnet, der die beiden Gäste mit einem Nicken einließ. Die New Yorker Polizei hatte Anweisung von höchster Stelle und wußte, wer die VIPs waren.

Der so beschützte Mann war mittelgroß, Ende vierzig; als er seinen Segeltuchhut und den Regenmantel in der Eingangshalle ablegte, konnte man einen teuren Straßenanzug erkennen, wie ihn Geschäftsleute zu tragen pflegen. Sein Gesicht war bleich, seine Augen huschten verängstigt herum.

»Wo, zum Teufel, gehen wir jetzt hin?« fragte er mürrisch. »Der Aufzug ist dort vorne links«, sagte der Polizist.

»Vielen Dank, junger Mann. Und meine Empfehlung an den Polizeipräsidenten.«

»Ich werde es ihm selbst ausrichten, Sir. Wir befinden uns im Sondereinsatz und berichten ihm persönlich.«

»Ihnen steht eine erfolgreiche Karriere bevor, junger Freund.

Wie heißen Sie?«

»O’Shaughnessy, Sir.«

»Ein Sohn der Grünen Insel, stimmt’s?« Die drei Männer

lachten, als der VIP und sein Leibwächter ihren Weg zu den Aufzügen fortsetzten. »Ich kann es einfach noch nicht glauben, daß ich das hier tue!« fuhr der Geschäftsmann kurza tmig fort. »Da kommt irgendein unbeschriebenes Blatt angeflogen, angeblich aus Amsterdam, und ich werde zu ihm bestellt, denn genau das ist es doch – bestellt hat man mich! Für wen hält der sich eigentlich?«

»Die anderen sagen, daß er die Worte kennt, Albert«, antwortete der Mann, der die Rolle des Leibwächters spielte, und zog die Hand unter seinem Regenmantel hervor. »Sämtliche Worte.«

»Er könnte genausogut auf den Busch klopfen«, sagte der kleinere der beiden, der Albert hieß.

»Wenn das so ist, weiß er jedenfalls, bei welchen Büschen sich das lohnt. Die Jungs von den Banken und den Versorgungsunternehmen wollen sich mit Ihnen treffen, nachdem Sie mit diesem William Clayton gesprochen haben…«

»Ohne Zweifel ein falscher Name«, fiel ihm der Mann im Straßenanzug ins Wort. »Auf meiner Liste steht niemand, der so heißt.«

»Ihre Liste ist wohl kaum vollständig, Al, keiner von uns hat eine, die wirklich lückenlos ist. Hören Sie sich einfach an, was er zu sagen hat, und sagen Sie selbst gar nichts. Tun Sie das, was die anderen auch getan haben, geben Sie sich unwissend und verblüfft.«

»Wissen Sie, bloß weil Sie Rechtsanwalt sind, brauchen Sie nicht so zu tun, als hätte ich noch nie eine Verhandlung geführt.« Die Lifttür öffnete sich, beide Männer stiegen ein, und der bewaffnete Anwalt tippte den vierstelligen Code für das Stockwerk ein, den man ihm gegeben hatte. »Ziehen Sie Hut und Mantel aus, Stuart«, fügte Albert Whitehead, der Vorstandsvorsitzende der großen Maklerfirma Swanson und Schwartz hinzu.



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